Werbung

Artikel

OnLive: Spielen in der Games-Cloud

Jan-Hendrik Fleischer

Jan-Hendrik Fleischer

  • Aktualisiert:

Die Installation eines Computerspiels gehört sicherlich zu den eher lästigeren Aufgaben: Man hält das mit Vorfreude erwartete Spiel irgendwann in Händen und muss es dann noch langwierig installieren. Damit ist bald Schluss. Steam weist den Weg zum digitalen Vertrieb weg von der Disc, OnLive geht noch einen Schritt weiter und macht sogar mit dem Installationsvorgang selbst Schluss.

Wie funktioniert OnLive?

OnLive bietet wie Steam eine Vielzahl von Spielen über einen Katalog an. Die Titel kann man kaufen, für eine begrenzte Zeit mieten oder kostenlos ausprobieren. Man benötigt für OnLive lediglich einen Client, den es sowohl für Windows als auch für Mac gibt. Nach der Installation und einer kostenlosen Anmeldung beim Anbieter greift man auf das Spiele-Angebot zu – ohne Installation.

Man benötigt für den Zugang auf OnLive keinen typischen Spielerechner mit starkem Prozessor und glühender Grafikkarte. Wichtiger ist eine schnelle Internetverbindung zu den Servern des Anbieters. Die komplette Berechnung läuft über die OnLive-Server. Davon profitieren ganz besonders Mac-Nutzer, denn OnLive ermöglicht das Spielen von Titeln, die nie für Macs erschienen sind. Darüber hinaus bietet OnLive auch eine Mikro-Konsole an, die Daddeln ganz ohne PC ermöglicht.

Angebot und Verfügbarkeit

Der Katalog von OnLive ist zum gegenwärtigen Stand nicht so umfassend wie die Auswahl bei Steam. Das Repertoire ist gemischt von Blockbustern wie Dirt 3, Warhammer 40,000: Space Marine oder Deus Ex. Zum Angebot zählen aber auch Nischenspiele wie Orcs Must Die, Trine oder Braid. Für gekaufte Spiele verspricht der Anbieter eine dreijährige Verfügbarkeit.

Einen guten Überblick über das Spielangebot verschafft die sogenannte Arena. Hier kann man über eine virtuelle Videowand zahlreiche Spieler beim Zocken beobachten und jederzeit in ein Spiel live hineinspringen. So schaut man Spielern direkt über die Schulter und kann rasch beurteilen, ob einem das Spiel zusagt oder nicht. Darüber hinaus lassen sich viele Spiele 30 Minuten uneingeschränkt ausprobieren. Kauft man den Titel anschließend, kann man das Spiel nahtlos fortsetzen.

Wie Steam bietet auch OnLive eine Sprachkommunikation mit anderen Zockern via Voice-Chat und sorgt über Achievements genannte Auszeichnungen für Ansporn. Einmal getroffene Video- und Audioeinstellungen gelten für alle Spiele – man muss sich um nichts weiter kümmern. Auch Patches und Updates pflegt der Anbieter selbst in die Spiele ein. Systembedingt ist Mogeln (Cheaten) via OnLive nicht möglich.

Eine witzige Zusatzfunktion sind Brag-Clips: Man kann während des Spiels Szenen aufzeichnen und über sein Profil mit Freunden teilen. Brag-Clips werden auch zusammen mit Trailern in der Spielbeschreibung angezeigt und können von anderen Spielern bewertet werden.

Die Einschränkungen von OnLive

OnLive zielt derzeit noch exklusiv auf den amerikanischen Markt. Zwar kann man sich auch in Europa registrieren und die meisten Funktionen nutzen. Dazu zählen beispielsweise auch die kostenlosen Demos. Der Kauf von Spielen ist dagegen nicht möglich.

Hinzu kommen weitere Einschränkungen und technische Probleme. Derzeit ist die Bildqualität noch nicht auf der Höhe fest  installierter PC-Spiele. Außerdem treten immer wieder Verbindungsstörungen und Verzögerungen auf, die insbesondere bei reaktionsschnellen Spielen wie Shootern empfindlich stören können. Diese Umstände sind mutmaßlich der großen Distanz zu den amerikanischen Servern geschuldet. Reißt die Verbindung mal komplett ab, ist kein Spielen möglich. Sollte OnLive darüber hinaus seinen Betrieb einstellen, gehen auch Spielfortschritte und Achievements verloren.

Mehr zu Spielen

Jan-Hendrik Fleischer

Jan-Hendrik Fleischer

Editorialrichtlinien