Ich bin mir bewusst, dass viele das nicht ernst nehmen werden, aber für mich war eines der Spiele des Jahres das von „Bluey“, das für alle denkbaren Plattformen erschienen ist. Das ist kein Scherz: Es ist die beste Kinderserie des letzten Jahrzehnts, die nicht nur Kinder, sondern auch Eltern zum Lachen und Mitfühlen bringt (sogar mich, ohne Kinder oder Pläne dafür). Ein perfekter Fernseh-Cocktail, serviert in zehnminütigen Episoden, der seine Elemente mit viel Stil mischt… Und der unmöglich in ein Videospiel umzusetzen ist.
Bingo!
Und genau das ist passiert: Die Spieler sind enttäuscht vom „Bluey“-Videospiel, weil es sich auf eine Art „Teletubbies“ beschränkt hat: viel kindlicher als die eigentliche Serie, trotz der originalen Stimmen und eigener Geschichten. In Zeiten, in denen kleine Kinder dank der Smartphones und Tablets ihrer Eltern an das Spielen komplexer Spiele gewöhnt sind, ist die Rückkehr zur grundlegendsten Einfachheit ein Rezept für Misserfolg (zumindest künstlerisch).
Es schmerzt umso mehr, gerade weil es eine Adaption der besagten Serie ist. Niemand verlangt ein unglaubliches Spiel mit einer riesigen offenen Welt und Online-Optionen, aber auch nicht etwas so Sanftes, das darauf basiert, Objekte zu suchen und einfach herumlaufen. Vielleicht hätten sie sich einfach fragen sollen, ob es wirklich ein „Bluey“-Videospiel braucht, jenseits der zu erwartenden Gewinne. Was kann es beitragen? Kann es den ursprünglichen Geist wieder aufgreifen? Was ist der differenzierende Faktor?
Wir haben schon vor langer Zeit die schreckliche Welt der lizenzierten Kinderspiele hinter uns gelassen, die Kinder als gedankenlos behandelten, und es ist schade, zu ihnen zurückzukehren, indem man den guten Namen von „Bluey“ nutzt. An sich widerspricht die Idee, es in ein Videospiel zu verwandeln, bereits dem eigenen Geist der Serie, die immer das analoge Spiel, die Notwendigkeit, mehr nach draußen zu gehen, und die Interaktion mit der Familie hervorhebt.
Bandit würde seine Töchter nie einfach vor den Fernseher setzen, um irgendetwas zu machen (oder er würde von Chili zurechtgewiesen). Wenn es nicht möglich ist, etwas Originelles, Unterhaltsames und Einzigartiges zu schaffen, dann wäre es vielleicht trotz einer millionenschweren IP ratsam, diese nicht auf eine Konsole zu bringen. Das ist kein Problem. Es gibt so viele Spiele, die Unterhaltung bieten, daher ist es nicht notwendig, „Bluey“ herabzuwürdigen.
