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Tschüss Facebook – So meldet man sich richtig bei Facebook ab

Tschüss Facebook – So meldet man sich richtig bei Facebook ab
Fabrizio Ferri-Benedetti

Fabrizio Ferri-Benedetti

  • Aktualisiert:

Endlich ist es soweit. Tschüss Facebook. Aber sind die Koffer auch gepackt? Wir erklären, was man alles beachten sollte, bevor man das soziale Netzwerk wirklich verlassen kann.

Facebook ohne Vorsichtsmaßnahmen zu verlassen, ist noch schlimmer, als wäre man drin geblieben. Was passiert etwa mit den Konten und Anwendungen von Drittanbietern? Was mit den Fotos, Videos und Nachrichten, die man veröffentlicht hat? Fest steht: Schließt man den Facebook-Accounts augenblicklich, bleiben auch die eigenen Daten dort.

Facebook Time Machine zeigt an, wieviel Zeit man mit dem sozialen Netzwerk verbracht hat.

Viele bleiben auf Facebook, weil nur dort gewisse Informationen über das eigene Leben zu finden sind. Um mit dieser Abhängigkeit zu brechen, muss man folglich erst diese Informationen aus Facebook herausholen.

Wir geben sieben Ratschläge, wie man sich Schritt für Schritt aus Facebook zurückzieht. Und vielleicht geht es auch ohne das drastische Ende: Das eigene Facebook-Konto löschen.

1. Das komplette Profil kopieren

Facebook bietet allen seinen Benutzern die Möglichkeit, von seinem Konto eine komplette Sicherheitskopie zu erstellen und diese herunterzuladen. Dies dauert zwar eine Weile, aber die Sicherheitskopie enthält dafür auch alle Fotos, Videos und Posts sowie alle Chats und Nachrichten in einer fein säuberlich geordneten Zip-Datei.

Die Kopie des Profils ist in Abschnitte eingeteilt und zeigt sogar an, wer die Ex-Freundin, der Ex-Freund war.

Man kann aber auch mit der inoffiziellen Anwendung GiveMeMyData.com ganz bestimmte Daten wie etwa Events, Geburtstage oder Likes herunterladen. Diese Informationen werden dann in einem Standardformat der Wahl exportiert: reiner Text, XML, JSON und weitere.

Durch die Kombination beider Kopien kann man alle nützliche Information aus dem Profil sichern. Der Vorteil von GiveMeMyData: Die WebApp speichert die Daten in einem von anderen Anwendungen leicht lesbaren Format ab, was wiederum das Importieren in andere soziale Netzwerke erleichtert.

2. Anwendungen von Drittanbietern von Facebook lösen

Was den Austritt aus Facebook oftmals wirklich schwer macht, ist Facebook Login. Mit dieser Funktion kann man sich bei anderen Anwendungen oder Webseiten über den Facebook-Account anmelden. Als “Universalschlüssel” wird Facebook so auch außerhalb des sozialen Netzwerkes unverzichtbar.

Im Menüpunkt Apps können alle Anwendungen eingesehen werden, die mit Facebook verknüpft sind: Spiele wie Candy Crush, täglich benutzte Websites, offizielle Facebook-Apps und Betriebssysteme haben vorher die Erlaubnis eingeholt, sich mit dem Facebook-Konto zu verbinden, auf Daten zuzugreifen, Aktualisierungen zu versenden oder den Benutzer zu identifizieren.

Bevor man also Facebook verlässt, muss man unbedingt unter den Apps aufräumen. Sonst kann es passieren, dass eine vergessene App zum Hintertürchen für Eindringlinge wird, die das verwaiste Konto dann besetzen. Sehr unangenehm, wenn man herausfindet, dass sich das eigene Konto in einen Zombie verwandelt hat. Außerdem will man Spiele wie Candy Crush in Zukunft ja ohne Facebook-Account nutzen. Man geht deshalb wie folgt vor:

  • Alle Applikationen, die man nicht mehr verwendet, sollte man daher mit einem Klick auf “X” entfernen.
  • Die Apps können auch mit Hilfe der Anwendung MyPermissions gelöscht werden.

Gleichzeitig notiert man sich die Apps, die man noch verwenden möchte und registriert sich dort mit einem Klick auf die blaue Schaltfläche. Wer beispielsweise auf Codeacademy bisher über seinen Facebook-Account zugegriffen hat, sollte nun die Seite aufsuchen und sich dort neu anmelden.

Durch einen Klick auf die blaue Schaltfläche wieder die volle Kontrolle über die eigenen Konten haben.

3. Spotify von Facebook trennen

Dass die eigenen Freunde sehen können, welche Musik man gerade hört, erschien vielleicht am Anfang attraktiv, doch auch die Verknüpfung von Spotify und Facebook erschwert das Verlassen des sozialen Netzwerkes. Warum? Man kann solange nicht auf Spotify zugreifen, bis man das Facebook-Konto wieder aktviert hat.

Wurde das Spotify-Konto aber vor dem 22. September 2011 über Facebook erstellt, kann man diese Verbindung in den Spotify-Einstellungen im Bereich Soziale Netzwerke lösen. Hierbei muss man sich allerdings an Benutzernamen und Passwort von Spotify erinnern, die man hier einsehen kann.

Bei Spotify-Konten, die man ohne Facebook erstellt hat, kann die Verbindung über einen Klick auf diese Schaltfläche gelöst werden.

Wurde das Konto in Spotify allerdings über Facebook erstellt, muss zunächst ein neues Konto mit der eigenen E-Mail-Adresse eingerichtet werden. In dieses kann man später seine Playlisten kopieren. Das ist zwar ein bisschen mühsam, aber nicht kompliziert. Hierfür sind lediglich die folgenden Schritte zu befolgen:

  1. Die Playlisten des Originalkontos in einen Ordner verschieben
  2. Das neue Konto öffnen und die Listen zu Spotify ziehen
  3. Den Inhalt der Playlisten kopieren oder ausschneiden und die Lieder in die neuen Listen einfügen

Die mit Facebook-Konto verknüpften Playlisten lassen sich von einem unabhängigen Konto öffnen.

Die Playlisten wieder herzustellen, löst aber nur einen Teil des Problems. Das andere ist das Abo. Im Moment muss man das Abo noch stornieren und erneut abschließen. Vielleicht kann aber auch der Kundendienst beim Übergang eines Facebook-Kontos auf ein normales Konto helfen.

Als letztes Mittel kann man den Kundendienst von Spotify kontaktieren.

4. Unter den Freunden aufräumen und “Wachen” aufstellen

Wenn man aus einer Wohnung auszieht, wirft man nicht mehr gebrauchte Möbel weg. Warum sollte man also beim Verlassen eines sozialen Netzwerkes nicht auch unter den Freunden aufräumen? Sie werden es einem nicht mehr vorwerfen können. Und sollte man zurückkehren, wird man von lieben Menschen empfangen. Also an die Arbeit!

Andererseits ist es sinnvoll, drei oder mehr zuverlässige Kontakte zu ernennen, die bei Problemen auf den eigenen Account zugreifen können. Im Menüpunkt Sicherheit – zuverlässige Kontakte kann man diese auswählen und sie werden dann – beim Speichern der Einstellungen – benachrichtigt.

5. Administratorrechte auf andere Personen übertragen

Hat man selbst Seiten auf Facebook eingerichtet, sollte man einen Administrator ernennen, der die Seite pflegt. Ansonsten bleibt die Seite zwar bestehen, allerdings ohne jemanden, der die Kommentare moderiert.

Gibt es andere Optionen? Die Seiten kann man – zumindest übergangsweise – aus dem Verkehr ziehen. Dies kann aber den Fans gegenüber ein bisschen brüsk sein. Man kann sie auch ganz löschen, das dauert aber ein paar Tage.

6. “Schlösser” auswechseln, bevor man geht

Wenn man Facebook verlässt, bekommt man nicht mehr mit, was dort passiert, und wird auch nicht über mögliche Einbruchsversuche informiert. Deshalb muss man es den möglichen Eindringlingen so schwer wie möglich machen, zum Beispiel indem man das Passwort ändert und es durch ein langes und schwieriges ersetzt.

Eine andere gute Maßnahme ist die Bestätigung in zwei Schritten und die Warnung bei möglichen Zugriffen von anderen Geräten aus.

7. Die Kontakte benachrichtigen

Wer möchte, kann 24 Stunden vor dem Schließen des Kontos einen Post auf der Pinnwand schreiben oder persönliche Nachrichten verschicken. Die Ankündigung kann man aber auch über andere Netzwerke wie Twitter herausschicken. Auf jeden Fall ist es den Bekannten gegenüber hilfreich und freundlich darüber zu informieren, wie man in Zukunft erreicht werden kann.

Nicht radikal genug? Dann das Konto komplett löschen

Facebook lässt einen zuerst nur das Konto deaktivieren. Man kann jederzeit zurückkehren und alles genauso wiederfinden, wie man es verlassen hat. Wer das nicht möchte und dagegen den Account komplett löschen möchte, muss dies über dieses Formular beantragen.

Wenn man das Konto aber ohne besagte Vorsichtsmaßnahmen löschen lässt, ist einem nicht nur die Tür zu bestimmten Anwendungen verschlossen, sondern vor allem zu den persönlichen Daten und Fotos. Und zurückkehren geht natürlich auch nicht.

Original-Artikel auf Spanisch.

Was würden Sie machen, bevor Sie Facebook verlassen?

Fabrizio Ferri-Benedetti

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