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Totengräber für die Glotze?

Wolfgang Harbauer

Wolfgang Harbauer

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Fernsehen über das Internet ist nicht nur bequem, sondern spart auch Geld. Statt eines zusätzlichen Fernsehapparats ermöglicht Web-TV die Personalunion von Rechner und Glotze. Dank dicker DSL-Leitungen ist auch der Empfang von Live-Bildern kein Problem mehr. Zahlreiche kostenlose Programme werben um die Gunst der Nutzer, verfolgen dabei aber äußerst unterschiedliche Konzepte.

Die Software Zattoo kommt am nächsten an traditionelles Fernsehen heran: Die Freeware streamt herkömmliche Fernsehsender über das Netz. So empfängt man mit der Anwendung in Deutschland Sender wie DSF, GIGA TV, MTV und Das Vierte. Schweizer dürfen sich über eine weit größere Programmauswahl mit ARD, RTL oder Sat.1 freuen.

Lange brodelte die Gerüchteküche. Aber als die Web-TV-Software Joost vor knapp einem Jahr dann auf den Markt kam, war der Geschmack allerdings etwas schal. Die Oberfläche und die dahinterliegende Technik lädt zwar zum Staunen ein. Die bisher angebotenen Inhalte sind aber immer noch weit von einem Massenpublikum entfernt.

Programme wie TVU Player, Sopcast oder JLC’s Internet TV nutzen bereits vorhandene Inhalte für ihr Angebot. Mit diesen Anwendungen greift der Fernseh-Junkie auf eine endlose Liste von Live-Streams im Netz zurück. Neben den Internet-Programmen deutscher Sender ist für Fußball-Fans der Kanal CCTV-5 interessant: Der chinesische Sender besitzt die Bundesliga-Rechte im Reich der Mitte und sendet Partien live über das Netz.

Noch kann keine der bisherigen Fernsehalternativen die Glotze komplett ersetzen. Die angebotenen Programminhalte sind zu lückenhaft. Besonders vielversprechend ist der Zattoo-Ansatz: Sollte der Hersteller endlich die Lizenzen für die großen deutschen Sender auch für Deutschland bekommen, könnte der Fernseher bedenkenlos auf dem Sperrmüll entsorgt werden.

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