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PES 2014 angespielt – Der Ersteindruck unserer Spiele-Profis

PES 2014 angespielt – Der Ersteindruck unserer Spiele-Profis
Tim Vüllers

Tim Vüllers

  • Aktualisiert:

Wir haben das neue Pro Evolution Soccer 2014 ausprobiert. Noch einen Monat dauert es, bis die offizielle Demo von PES 2014 auf den Markt kommt. Unsere italienischen Kollegen Alessandro und Daniel haben bereits ein erstes Fußball-Match gespielt. Ihre ersten Eindrücke haben die Fans von Juventus Turin und Lazio Rom hier zusammengetragen.

PES 2014: Grafik und Sound

Die neue Grafikengine Fluidity hat eine exzellente Performance. Die digitalen Avatare kommen den echten Spielern erstaunlich nahe. Auch das Stadion ist meiner Meinung nach reich an kleinen Details, angefangen bei der Bannerwerbung bis hin zu den Fotografen dahinter.

Am meisten begeistern mich allerdings die neuen Soundeffekte. Die Entwickler von Konami haben hier einen super Job gemacht. Nicht nur die Spielsounds selbst, sondern vor allem die Hintergrundgeräusche sind sehr gelungen. Gerade bei einem Fußball-Spiel ist das Publikum wichtig und es geht mit gelungenen Spielzügen euphorisch mit.

Eigentlich gibt es im Bezug auf die Grafik und den Sound wenig zu klagen. Die Grafik von Pro Evolution Soccer verbessert sich stetig und die Detailgenauigkeit von Publikum und Spieler sind besser als bei FIFA. Wenn man etwas Negatives anmerken möchte: Die Augen der Spieler sind schlecht definiert. Eigentlich sind nur die Pupillen erkennbar. Auch der Übergang zurück zum Spiel nach einem Foul ist nicht gelungen. Aber das kann auch daran liegen, dass wir PES 2014 in der Alpha-Version ausprobiert haben.

Von der gelungenen Stadionatmosphäre abgesehen wiederholen sich die Soundeffekte zu häufig und wirken künstlich. Bei einem Heimspiel erreichten wir ein 1:4 und das Publikum brach in ein surreales Getöse aus: Wann passiert das bei einem echten Spiel?

PES 2014: Physik-Engine und Animationen

Die Änderungen der neuen Physik Engine in PES 2014 im Vergleich zu Pro Evolution Soccer 2013 kann man am besten mit den Verbesserungen der Impact Engine in FIFA 12 vergleichen. Zusammenstöße und Kontakte entsprechen nun deutlich mehr der realen Welt.

Worauf ich am längsten gewartet habe ist die neue Ball-Physik. Läuft ein Spieler mit dem Ball am Fuß, entspricht der rollende Ball nun einer natürlichen Bewegung. Zuvor ist er immer unrealistisch herum gehüpft. Außerdem klebt der Ball nun nicht mehr an dem Fuß des Spielers.

Die animierten Bewegungen der Spieler sind in PES 2014 so natürlich wie nie zuvor. Plötzliche Bewegungen in eine andere Richtung wirken nun weicher und harmonischer.

Alles in allem stimme ich zu. Die Physik und die Animationen hat Konami deutlich verbessert. Aber im Spiel, insbesondere nach dem Zusammenstoß von zwei Spielern, bleibt der Ball nahezu statisch zwischen den Spielern hängen. Auch Stürze der Spieler sind wenig realistisch – ein wenig so wie in der ersten Version der Impact Engine von FIFA 12.

Bei den Animationen ist in PES 2014 hat meiner Meinung nach die Spielgenauigkeit abgenommen. Die Bewegungen sind zwar sehr natürlich, nehmen dem Spiel aber einiges an Geschwindigkeit. Und dann die neuen Super-Schüsse. Es macht natürlich Spaß, den Ball in das Tor zu drehen, aber manchmal verlässt der Ball das Spielfeld, um kurz vorher doch noch zum Tor zu drehen.

Auf dem Spielfeld

Wenn ich PES 2014 in zwei Worten zusammenfassen müsste: Eleganz und Spektakel. Die noch genauere Steuerung mit Hilfe des L2- und LT-Knopfs macht ab der ersten Partie Spaß, ganz besonders wenn man einen Weltklassespieler wir Pirlo steuert.

Pro Evolution Soccer hat immer das ganze Spielfeld genutzt. Doch mit PES 2014 hat dieses Konzept ein neues Niveau erreicht. Über die Flügel kann man wie Philipp Lahm zum gegnerischen Tor stürmen und den Ball passgenau in die Mitte spielen.

Freistöße und Eckbälle kann man über die beiden Steuersticks und durch die neue Vorschau dorthin spielen, wo man den Ball sehen will. Mit dem rechten Stick bestimmt man die Richtung, mit dem linken Stick die Höhe und den Effekt.

Man sollte aber nicht vergessen, dass einige Bewegungen sehr schwierig sind. Manchmal hatte ich das Gefühl, nicht die volle Kontrolle über meinen Spieler zu haben. Natürlich wurde viel verbessert, aber das Gameplay ist etwas langsam oder beschwerlich – natürlich weniger stark als in Pro Evolution Soccer 2013.

Die Schiedsrichter haben mich allerdings nicht überzeugt. Sie nehmen ihren Job zu genau und ahnen auch kleinste Verstöße.

Torwarte

Der große Vorsprung von FIFA gegenüber PES lag zu großen Teilen an der schlechten Nummer 1. Denn der Sprung, den Konami mit PES 2014 gemacht hat, ist überwältigend. Der Torwart fängt nun keine Bälle mehr ab, die ein normaler Towart nie erreichen könnte. Auch die grundsätzliche Verlässlichkeit der letzten Männer im Spielfeld ist deutlich gestiegen.

Besonders gelungen ist, dass nun auch kleine Berührungen des Torwarts die Flugbahn des Balls verändern. Manchmal verhindert das ein Tor. Manchmal eben auch nicht. Wie im echten Leben.

Du hast schon Recht. Einige Neuerungen sind sehr gelungen und ich war nicht schlecht begeistert, als ich die Einlagen des Torwarts das erste Mal gesehen habe.

Aber immer dann, wenn man den Torwart selbst steuert, sind die Bewegungen ungeschickt und viel zu langsam.

Taktik und Strategie

Die Einstellungen bei der Taktik waren in PES immer schon ein Pluspunkt. Aber Pro Evolution Soccer 2014 übertrifft sich selbst. Alle Diagramme passen sich an die persönlichen Bedürfnisse an. Außerdem kann man schnell Spieler aus den letzten Reihen dazu holen und so entscheidende Tore schießen.

In Sachen Strategie kann man Werte wie Druck und Höhe der Verteidigungslinie verändern oder das Team näher zusammenrücken. Aber die eigentliche Raffinesse liegt in der Integration der Strategie. Ein konfigurierbares Menü teilt das Spielfeld in verschiedene Zonen ein. In jedem Gebiet kann man für die Spieler bestimmte Bewegungsabläufe und Strategien festlegen. Bis zu drei Strategien kann man in PES 2014 bestimmen und auf Wunsch abrufen.

PES hatte schon immer die Strategieeinstellungen und Menüs an der Seite. In diesem Jahr, so sehe ich das, gibt es zu wenige Standard-Taktiken. Ganz besonders im Vergleich zu FIFA hat man hier das Nachsehen.

Natürlich sind die insgesamt elf Formationen, die man durch das Versetzen eines einzelnen Spielers verändern kann, sehr gut. Aber das sind Beispiele für erfahrene Spieler. Freizeitfußballer werden diese Möglichkeiten nicht nutzen. Die Strategien sind sehr umfangreich, aber dementsprechend erfordert es viel Zeit, sie einzustellen.

Pro Evolution Soccer 2014

Das war unser erster Eindruck zur Vorabversion von PES 2014. Was denkt Ihr? Hat Pro Evolution Soccer in diesem Jahr alles, um das beste Fußball-Spiel des Jahres zu werden?

Tim Vüllers

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