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Microsoft verspricht Datenspeicherung in Europa – Experten zweifeln Sicherheit an

Microsoft verspricht Datenspeicherung in Europa – Experten zweifeln Sicherheit an
Tim Vüllers

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Microsoft will deutschen Kunden ermöglichen, Cloud-Daten ausschließlich in Europa zu speichern. Der Software-Konzern reagiert damit auf die NSA-Affäre und ein wachsendes Misstrauen der Kunden gegenüber US-IT-Konzernen. Doch so schön das Angebot auf den ersten Blick kling – viel sicherer sind die Daten dadurch noch lange nicht.

Wie Brad Smith, oberster Rechtsexperte von Microsoft gegenüber der Financial Times erklärte, hätten Kunden ein “Recht darauf, zu wissen, wo ihre Daten liegen und welchen rechtlichen Regelungen sie dadurch unterliegen.” Microsoft-Kunden sollen daher die Wahl-Möglichkeit erhalten. Microsoft betreibe Datenzentren auf der ganzen Welt. Ein europäischer Kunde könnte daher verlangen, dass seine Daten in einem Rechenzentrum in Europa gespeichert werden.

US-Regierung hat trotzdem Zugriff auf die Daten

Befürworter von Privatsphäre in der IT haben den Vorstoß von Microsoft laut Financial Times begrüßt. Doch die Daten sind damit nicht viel sicherer als zuvor. So entziehen sich digitale Daten nicht dem Zugriff der US-Regierung, nur weil sie physisch nicht in den USA gespeichert werden. Der Patriot Act macht diese Lücke möglich. Dem Patriot Act nach müssen alle Unternehmen mit einer US-Tochtergesellschaft in den USA Daten auf Anforderung freigeben, selbst wenn dies den Gesetzen im Heimatland widerspricht.

“Wichtiger als der Ort der Daten ist der Standort der Systemadministratoren.” So formulierte es Chris Soghoian, Privatsphäre-Forscher von der American Civil Liberties Union gegenüber dem Wall Street Journal. So lange das Unternehmen eine Präsenz in den USA habe, seien die Daten laut Soghoian gefährdet.

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