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HDR-Fotos einfach und kreativ erstellen

Cristina Vidal

Cristina Vidal

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Dank der Verbreitung von Digitalkameras erfreut sich die HDR-Technik einer großen und begeisterten Fangemeinde. Verschneite Landschaften, nächtliche Altstadtszenen, Gewitterwolken oder Dämmerungsbilder in schönen Landschaften sind typische Motive für so genannte HDR-Fotos. HDR steht dabei für High Dynamic Range und besteht darin, mehrere Bilder des gleichen Motivs mit unterschiedlichen Blendeneinstellungen übereinander zu legen. Damit erfasst ein Bild alle belichteten Regionen, was je nach Geschmack zu hyperrealistischen oder auch surrealistischen Bildern führt.

Dabei ergeben sich zwei Probleme: Zum ersten müssen die Ausgangsbilder bis auf die Helligkeit weitgehend identisch sein. Dies erfordert etwas Umsicht mit Kamera und Stativ sowie eine sorgfältige Wahl der Motive. Zum anderen hängt das Endergebniss sehr stark von der Verarbeitung der Bilder mit entsprechenden Programmen ab. Wir stellen einfache Lösungen für jeden Geldbeutel vor.

In der Regel erfolgt das Erstellen eines HDR-Fotos bei allen Grafikprogrammen in zwei Arbeitsgängen. Als erstes legen die Programme die verschiedenen Bilder übereinander und verschmelzen die Licht- und Farbinformationen.

Das Ergebnis ist ein großes und grau wirkendes Bild, das viel Speicherplatz belegt.

Erst mit dem entscheidenden zweiten Schritt holt man das Leben aus der Farbinformation heraus. Hier kommt die Kreativität des Fotografen ins Spiel, denn jeder Handgriff ruft unterschiedliche Wirkungen hervor. So kann ein Foto naturgetreue Farben, surrealistische Stimmungen oder hyperrealistische und unwirkliche Atmosphären ausdrücken. Alles aus dem gleichen Ausgangsmaterial heraus.

In der Regel behält man mindestens zwei Bilddateien: Die große Ausgangsdatei der verschmolzenen Einzelbilder und eine Reihe von unterschiedlichen Versionen, die man im Laufe der Bearbeitung durch das so genannte Tone Mapping erstellt und nach Belieben einzeln abspeichert. Hier gleichen sich fast alle HDR-Programme oder Plugins in der Vorgehensweise.

Einfach und repräsentativ ist die Arbeit mit dem teuren Photoshop, das eine HDR-Verschmelzungsfunktion mitbringt. Hier wählt man als erstes die Einzelbilder über den Menübefehl Datei -> Automatisieren-> zu HDR zusammenfügen. Man sollte mindestens drei unterschiedliche Bilder laden, damit man überhaupt ein brauchbares HDR-Bild erstellen kann.

Photoshop verschmilzt die Bilder automatisch in eine einzige Datei und zeigt das vorerst noch unscheinbare Ergebnis. Mit Hilfe der ausklappbaren Menüs auf der rechten Seite des Bildes macht man die ersten Voreinstellungen. Hier entscheidet man schon, wohin die Reise bei der späteren Bearbeitung gehen soll.

Ein Klick auf OK und Photoshop stellt eine eigenständige Bilddatei her. Und nun fängt der Spaß wirklich an. Als erstes wechselt man die Farbtiefe auf 16 Bit und stellt die nacheinander den Gamma– und dann den Belichtungswert ein. Es folgen Einstellungen wie die Lichterkomprimierung und das Histogramm oder andere Einstellungen der sogenannten lokalen Anpassung.

Da man bei jeder Änderung das vorläufige Resultat im Vorschaufenster sieht, geht man am besten intuitiv und nach dem Try&Error-Prinzip vor. Wer kein Berufsgrafiker ist, braucht sich schließlich um keine Standards außer um dem eigenen Geschmack zu kümmern. Ist man zufrieden mit einer Einstellung, speichert man das Ergebnis ab.

Fast alle Programme folgen der für Photoshop geschilderten Vorgehensweise. Hier gibt es durchaus preiswerte und sogar kostenlose Alternativen. Die Freeware Traumflieger DRI Tool beispielsweise verschmilzt eine Reihe von ausgewählten Ausgangsbildern und speichert das Ergebnis als TIFF-Bild ab. Damit erhält man eine sehr brauchbare Basis für die weitere Verarbeitung oder sogar schon gute Endresultate. Will man mehr erfahren, bietet die Webseite des Herstellers weitere Informationen zur DRI-Technik sowie allgemein zu Canon-Kameras.

Photomatix Basic gibt es ebenfalls als kostenlose Lite-Version. Die Freeware bietet eine gute Hilfe für die ersten Schritte zu einem HDR-Foto, indem das Programm die unterschiedlichen Versionen eines Bildes übereinander setzt und verschmilzt. Für die ersten Rohbilder eignet sich Photomatix Basic daher gut.

Eine erweiterte Nachbearbeitung bietet die Vollversion von Photomatix an, bei der man nach dem gleichen Zwei-Schritte-Prinzip wie bei Photoshop arbeitet und damit unterschiedliche Versionen aus dem gleichen Ausgangsmaterial erstellt. HDR Darkroom liegt preislich fast gleich mit Photomatix und arbeitet in vergleichbarem Umfang.

Quelloffen und somit ebenfalls kostenlos ist das Programm Qtpfsgui. Auch diese Freeware arbeitet in zwei Arbeitsvorgängen und bietet gute Ergebnisse. Vorteil des Gratis-Tools ist der Import vieler RAW-Formate, beispielsweise von populären Canon-Kameras. Für den Umgang mit Qtpfsgui gibt es ein ausführliches deutsches Tutorial des Fotofans Thomas Martin.

Auch Artizen genießt einen ausgezeichneten Ruf als HDR-Lösung und bietet auf der Homepage Informationen und Tutorials für jeden Hobbygrafiker. Die derzeitige Version 2.8.6 bringt sogar in der Demoversion unbegrenzte Bearbeitung von Bildern mit 8 Bit Farbtiefe mit, beispielsweise JPGs, womit man vieles ausprobieren kann.

EasyHDR liegt ebenfalls im für den Privatgebrauch erschwinglichen Preisbereich und erledigt alle für schöne HDR-Bilder notwendigen Schritte problemlos und auf einfache Weise. Auf der Herstellerwebseite finden sich Informationen und Tutorials, so dass man sich mit etwas Lesearbeit mühelos einfindet.

Eine lesenswerte Artikelserie mit fundierten Erläuterungen veröffentlichte das Onlinemagazin Spiegel Online im vergangenen Jahr. Darin sind schöne HDR-Galerien verlinkt. Aber auch bei Flickr findet man viele interessante Bilder HDR– und der HDR Unlimited-Gruppen als Inspirationsquelle für eigene Kreationen.

Via OnSoftware

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