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Facebook entschuldigt sich: Unzureichende Kommunikation über Psycho-Experiment

Facebook entschuldigt sich: Unzureichende Kommunikation über Psycho-Experiment
Jakob Straub

Jakob Straub

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Für ein umstrittenenes Psycho-Experiment im Jahr 2012 hat Facebook die Neuigkeiten von Mitgliedern manipuliert. Nach Kritik an der vor kurzem veröffentlichten Studie hat sich einer der Autoren in einer Stellungnahme geäußert. Inzwischen hat auch Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg eine knappe Entschuldigung veröffentlicht und bedauert vor allem die unzureichende Kommunikation des Experiments von Facebook.

Facebook-Studie zu den Gefühlen seiner Nutzer

Im Rahmen der Erforschung von Gefühlen hat Facebook 2012 ein geheimes Experiment durchgeführt, bei dem Mitglieder manipulierte Neuigkeiten zu sehen bekamen, ohne dass sie davon wussten. Facebook hat anhand vorgefilterter Inhalte untersucht, wie Personen auf positive und negative Nachrichten auf der sozialen Plattform reagieren. In einer Reaktion auf die Kritik räumte einer der Autoren der Studie ein, dass Facebook die Absichten der Studie nicht klar genug formuliert hatte.

Entschuldigung von Sheryl Sandberg

Ähnlich hat sich jetzt auch Geschäftsführerin Sheryl Sandberg geäußert. Es sei nicht die Absicht von Facebook gewesen, seine Nutzer gegen sich aufzubringen. Die Studie beschreibt sie als Teil der ständigen Forschung zur Verbesserung des Angebotes von Facebook. Im weiteren meint Sandberg:

Für die Art der Kommunikation entschuldigen wir uns.

Sandbergs Stellungnahme klingt nach Entschuldigung und Rechtfertigung in einem, auch wenn sie hinzufügt, dass Facebook die Privatsphäre und Sicherheit seiner Nutzer sehr ernst nehme, da die Plattform schließlich das Teilen von Meinungen und Gefühlen erlaube.

Ungezügelte Forschung bei Facebook

Gleichzeitig hat sich die Wissenschaftlerin Andrew Ledvina im Wall Street Journal zu den Untersuchungen des sozialen Netzwerkes geäußert. Ledvina hatte im Zeitraum von 2012 bis Juli 2013 als Datenwissenschaftlerin für Facebook gearbeitet. In diesem Zeitraum hatten die Facebook-Mitarbeiter so gut wie freie Handhabung bei der Durchführung von Studien und Experimenten. Einen Prozess zur Überprüfung habe es nicht gegeben.

Nach Aussage von Facebook hat das Unternehmen inzwischen strengere Auflagen für seine Datenwissenschaftler eingeführt. Das Forschungsteam umfasst Doktoren der Informatik, Künstlichen Intelligenz und Bioinformatik. Bei der Veröffentlichung von Studien soll ein Expertengremium von Facebook vorherige Überprüfungen durchführen. Ein Sprecher von Facebook sagte, das Unternehmen ziehe weitere Schritte in Erwägung.

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Quelle: Wall Street Journal 1 | Wall Street Journal 2

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