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Datenklau bei Avast!-Vertriebspartner: Hacker stehlen 20.000 Kundenprofile

Markus Kasanmascheff

Markus Kasanmascheff

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Hacker haben am Wochenende einen deutschen Vertrieb des Antivirenspezialisten Avast! gehackt und knapp 20.000 Kundenprofile gestohlen. Der über die Seite avast.de erreichbare Webshop wird nicht von Avast! selbst betrieben. Avast! hat sich inzwischen von dem Geschäftspartner distanziert und strebt eine Abschaltung der irreführenden Seitenadresse an.

Bild: Der über avast.de erreichbare Avadas-Webshop

Verschiedene Medien hatten am Wochenende über den Datenklau berichtet. Ziel des Hackerangriffes waren Server der Avadas GmbH. Beim Aufruf von avast.de landen Nutzer automatisch auf dem Avadas-Webshop für Avast!-Produkte. Dass es sich bei dem Angebot nicht um Avast! selbst handelt, ist auf den ersten Blick schwer erkennbar.

Die hinter Avadas stehende Procello GmbH hat den Angriff inzwischen bestätigt. Hacker hätten demnach nicht die unter avast.de erreichbaren Seiten direkt gehackt, sondern sich Zugriff auf zentrale Procello-Server mit Avast!-Kundendaten verschafft.

Zu den entwendeten Daten gehören neben verschlüsselten Passwörten und E-Mail-Adressen auch Bankdaten und verbundene Paypal-Konten. Deutsche Avast!-Kunden sollten ihre Passwörter sicherheitshalber ändern.

Avast! hat sich inzwischen von der Avadas GmbH distanziert. Gegenüber Softonic teilte Avast! mit, man hätte sich in der Vergangenheit vergeblich um die Herausgabe der Adresse avast.de bemüht. “Wir hoffen, dass dieser letzte Zwischenfall zu einer baldigen Abschaltung der Domain führt und Procello die Seite künftig nicht mehr benutzt”, sagte Marketing Director Miloš Korenko.

Update vom 11.03.2013, 17:45:
Die Seitenadresse www.avast.de ist inzwischen offline. Der Onlineshop unter shop.avast.de ist hingegen immer noch erreichbar. Miloš Korenko von Avast! erklärte gegenüber Softonic, dass der Shop aber auch in Kürze offline gehen soll.

Die Procello-GmbH hatte sich frühzeitig die domain avast.de gesichert. Daraufhin hatte Avast! erfolglos um die Herausgabe der Domain gebeten. Procello rief daraufhin als eine Art Kompromiss die Seiten von avadas.de ins Leben und leitete künftig Aufrufe von avast.de an avadas.de weiter. Der Datendiebstahl von Procello-Servern dürfte das Ende dieses Geschäftsmodells bedeuten. Warum Avast! die Avadas GmbH bislang als offiziellen Vertriebspartner akzeptierte, bleibt unklar. Logos, die Avadas als einen prämierten Reseller ausweisen, sind von den Avadas-Seiten inzwischen verschwunden.

Markus Kasanmascheff

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