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Das digitale Auge: Wo liegen die Gefahren des neuen Facebook-Services “Orte”?

Anke Anlauf

Anke Anlauf

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Facebook hat einen neuen Service mit sehr viel Potenzial gestartet: Places, oder zu Deutsch: Orte. Mit dem neuen Service wissen Freunde von Facebook-Nutzern ab sofort nicht mehr nur, was ihr Spezl gerade macht, sondern auch, wo er sich gerade befindet. Die Privatsphäre-Einstellungen sind standardmäßig restriktiv. Trotzdem sollte man den Service nicht bedenkenlos nutzen.

Die Idee ist gut – und überrascht auch nicht besonders: Mit Orte teilen Facebook-Nutzer Freunden und Bekannten ihren aktuellen Aufenthaltsort über eine mobile Geo-App mit. Gleichzeitig sieht man auf dem eigenen Bildschirm, ob sich Freunde oder Bekannte momentan zufällig in der Nähe befinden. Man muss also die Augen nicht mehr auf die Straße, sondern nur auf das Display richten. Das Mobiltelefon als digitales Auge – das Bild des “Mediums als erweiterter Sinn” (McLuhan) wird immer plastischer.

Der neue Service “Facebook Orte” auf dem iPhone (Quelle: Facebook Blog)

Zwei Faktoren sprechen jedoch gegen die Nutzung des neuen Services. Erstens: Wie kann ich es vermeiden, meinen aktuellen Aufenthaltsort unerwünschten Kontakten mitzuteilen? Manche Leute trifft man manchmal eben lieber nicht. Eine Filterfunkion schafft hier Abhilfe, kostet aber auch einige Mühe. Außerdem können mich auch Freunde über den Service verraten, indem sie mir einen tag verpassen.

Zweitens: Über ein sicheres Passwort ist der eigene Facebook-Zugang zwar recht gut vor Hackern geschützt – es kann jedoch durchaus vorkommen, dass sich Unbefugte in das Nutzerkonto einloggen. Hier ist gut beraten, wer nicht sein komplettes Privatleben auf der Plattform preisgibt. Und schon gar nicht den aktuellen Aufenthaltsort. Das digitale Auge hält man eben nicht nur selbst in der Hand, man wird auch ständig von digitalen Augenpaaren beobachtet.

Für alle Leser, die trotz dieser Bedenken immer noch neugierig sind: Facebook Orte ist bisher nur für das iPhone über die mobile Facebook App erhältlich und funktioniert bis jetzt ausschließlich in den USA.

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