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Scareware: Wie wichtig es ist, sie zu erkennen und Ihr Unternehmen davor zu schützen

Von Ainhoa Carpio-Talleux

Am 28. Mai 2025

Haben Sie gerade eine alarmierende E-Mail über ein Problem mit der Computersicherheit erhalten? Seien Sie wachsam, denn es ist ein Anstieg von Scareware-Versuchen zu verzeichnen.

Scareware oder Alarmsoftware ist eine Kategorie von Online-Social-Engineering-Angriffen. Wie kann man sie erkennen? Wie kann man sich davor schützen? Lesen Sie unsere Expertentipps, um Ihr Unternehmen vor Scareware zu schützen.

Definition von Scareware

Was ist eine Scareware?

Scareware ist eine Kategorie von Malware, die Angst benutzt, um einen Benutzer zu manipulieren. Konkret bedeutet dies, dass sie dem Nutzer vorgaukelt, er sei mit einem gefälschten Virus infiziert worden, um ihn dazu zu bringen, echte Malware auf sein Endgerät herunterzuladen:

  • Ransomware,
  • Spyware,
  • Virus,
  • Trojanisches Pferd usw.).

Scareware wird entweder als Pop-up (Pop-up-Fenster) beim Besuch einer zweifelhaften Website oder per E-Mail angezeigt.

☝️ Scareware und Malware: Was ist der Unterschied?

Im Gegensatz zu anderer Malware schädigt Scareware den Computer nicht direkt. Es handelt sich um einen manipulativen Social-Engineering-Angriff.

Welche Risiken sind damit verbunden?

Im Falle eines erfolgreichen Scareware-Angriffs gehen Ihre Teams verschiedene Risiken ein. Wir haben sie von den am wenigsten schädlichen bis zu den gefährlichsten eingestuft :

  • Störung der normalen Nutzung des Computers.

  • Kauf von unnötiger Schutzsoftware.

  • Gefährdung durch weitere Cyberangriffe infolge der Kompromittierung.

  • Diebstahl von sensiblen Daten oder Bankdaten.

  • Angriff durch Ransomware.

Wie funktioniert Scareware? Erklärung der Funktionsweise

Ein Scareware-Angriff läuft in der Regel wie folgt ab. Wenn der Benutzer versehentlich auf eine betrügerische Website surft, öffnet sich auf seinem Bildschirm ein Pop-up-Fenster. Dieses zeigt eine alarmierende Nachricht an, in der erklärt wird, dass der Computer, auf dem es angezeigt wird, durch einen Virus beschädigt ist.

Die Seite weist drei Merkmale auf:

  • sie imitiert die Benutzeroberfläche einer legitimen Software (Windows, beliebtes Antivirenprogramm),

  • sie ist extrem schwer zu schließen (mehrere ähnliche Seiten, die sich öffnen),

  • sie impliziert ein Gefühl der Dringlichkeit und schlägt vor, eine Lösung herunterzuladen oder eine Seite zu besuchen.

👉 Natürlich ist die betreffende Seite voller Malware, die ihrerseits das System regelrecht befallen wird.

Wie erkennt man Scareware?

Die häufigsten Symptome

Um Scareware zu erkennen, muss man ihre Hauptmerkmale kennen, wie z. B. :

  • alarmierende Warnmeldungen , die in einem Popup-Fenster mit leuchtenden Farben und Gefahrensymbolen angezeigt werden ;

  • Zahlungsaufforderungen , um ein vorgetäuschtes Problem zu lösen. Beispielsweise kommt die Software, um über eine ungesicherte Zahlungsseite eine Sicherheitslösung für ein nicht existierendes Problem anzubieten .

  • eine vorübergehende Blockierung bestimmter Systemfunktionen , um die Illusion eines ernsthaften Problems zu verstärken ;

  • die Installation eines falschen Antivirenprogramms, das weiterhin falsche Warnungen anzeigt, um seine Installation auf dem Rechner zu rechtfertigen ;

  • ein zweckentfremdetes Surfen im Internet aufgrund von Malware, die die Browsereinstellungen zufällig ändert, wodurch der Eindruck entsteht, dass der Rechner die Kontrolle verloren hat ;

  • eine ungewöhnliche Verlangsamung des Systems durch die Scareware, die erhebliche Systemressourcen verbraucht, um ein technisches Problem vorzutäuschen und die vorgeschlagene Bereinigung zu rechtfertigen.

Beispiel für Scareware

Im Jahr 2011 wurden Tausende von MAC-Benutzern Opfer von MAC Defender. Konkret wurden sie, wenn sie nach Informationen über Viren auf dem Mac suchten, auf gefälschte Antiviren-Websites weitergeleitet. Die Seiten zeigten Infektionswarnungen an, um die Installation einer Sicherheitslösung zu erzwingen: den berüchtigten MAC Defender.

Sobald die Software heruntergeladen war, zeigte sie ständig neue Warnungen an und forderte die Nutzer auf, die Premiumversion zu erwerben. Apple musste erst ein Update veröffentlichen, um MAC Defender endgültig aus seinen Produkten zu entfernen.

8 Schritte, um eine alarmierende Software in Unternehmen loszuwerden.

Schritt 1: Trennen Sie sofort die Verbindung zum Internet.

Sobald Sie eine potenzielle Scareware identifizieren, trennen Sie sofort Ihre Internetverbindung. Durch diese erste Maßnahme verhindern Sie, dass mögliche Schadsoftware auf Ihren Rechner heruntergeladen wird. Deaktivieren Sie in den Systemeinstellungen auch das Wi-Fi.

Schritt 2: Klicken Sie auf nichts in den Warnmeldungen.

Auch wenn es verlockend klingt: Klicken Sie nicht auf das Popup-Fenster, auch nicht auf das kleine Kreuz zum Schließen der Seite. Bei einigen ausgeklügelten Scareware-Programmen werden die "X"-Buttons nämlich umprogrammiert, um bösartige Aktionen auszuführen. Verwenden Sie stattdessen den Task-Manager (Strg+Alt+Entf unter Windows), um das Schließen des Browsers zu erzwingen.

Schritt 3: Starten Sie im abgesicherten Modus mit Vernetzung neu.

Der Start im abgesicherten Modus ermöglicht den Zugriff auf Ihr System mit einem Minimum an noch aktiven Komponenten. Dies wird die Scareware daran hindern, sich selbstständig zu aktualisieren. Wählen Sie den "abgesicherten Modus mit Vernetzung", um weiterhin Zugang zum Internet zu haben und gegebenenfalls in der Lage zu sein, Reinigungstools herunterzuladen.

Schritt 4: Verwenden Sie ein zuverlässiges Tool zur Entfernung von Malware.

Wenn Ihr Computer bereits über ein leistungsstarkes Antivirenprogramm verfügt, starten Sie einen vollständigen Scan Ihres Systems. Es wird die Malware auf Ihrem Computer aufspüren, sodass Sie sie entfernen können. Wenn Sie kein Anti-Malware-Programm haben, laden Sie eine renommierte Software wie Kapersky, Malwarebytes, Bitdefender Antivirus oder eine der Lösungen herunter, die wir Ihnen weiter unten im Artikel vorschlagen.

Schritt 5: Entfernen Sie verdächtige Dateien manuell (fortgeschritten).

In manchen Fällen müssen Sie manuell eingreifen, um die aktuelle Bedrohung zu beseitigen. Dieser Schritt kann komplex sein und erfordert fortgeschrittene technische Kenntnisse oder sogar ein IT-Team. Gehen Sie in die temporären Ordner Ihres Browsers, um neu erstellte Dateien zu löschen. Seien Sie äußerst vorsichtig, damit Sie keine wichtigen Dateien in den Papierkorb werfen.

Schritt 6: Setzen Sie die Einstellungen Ihres Browsers zurück.

In einigen Fällen wird die Malware eine oder mehrere Erweiterungen für Ihren Browser installieren. Um diese Falle zu vermeiden, sollten Sie alle Einstellungen Ihres Webbrowsers auf die Grundeinstellungen zurücksetzen. Diese Aktion wird Ihre Startseite und Ihre Standardsuchmaschine neu booten und nicht-native Erweiterungen entfernen.

Schritt 7: Ändern Sie Ihre Passwörter.

Wenn Sie Ihr System gesäubert und Ihren Browser neu aufgesetzt haben, ändern Sie sofort alle Ihre beruflichen Passwörter. Wählen Sie einzigartige und komplexe Passwörter, um maximale Sicherheit zu gewährleisten.

Schritt 8: Aktualisieren Sie Ihr System und Ihr Antivirenprogramm.

Wenn Sie die Scareware beseitigt und Ihre Sicherheit wiederhergestellt haben, aktualisieren Sie Ihr Betriebssystem und Ihren Virenschutz. Dank dieser Maßnahme wird der nächste Malware-Angriff blockiert, bevor er Sie überhaupt erreichen kann.

Wie können Sie Ihr Netzwerk vor einem solchen Cyberangriff schützen? 3 bewährte Methoden.

Schulen und sensibilisieren Sie Ihr Team in Sachen Cybersicherheit.

Die erste Barriere gegen Cyberangriffe ist der Mensch. Dies gilt umso mehr für Social-Engineering-Versuche. Deshalb ist es unerlässlich, Ihren Teams Schulungen zur Cyberverteidigung anzubieten, in denen Sie Folgendes behandeln werden :

  • gute digitale Praktiken,
  • Identifizierung von Angriffen,
  • Vorgehen bei einer potenziellen Gefahr ...

All diese Aspekte sollten mit konkreten Fallbeispielen und praktischen Übungen behandelt werden. Bei Scareware ist es entscheidend, den psychologischen Aspekt zu betonen, da Hacker auf die Angst und den Stress ihrer Opfer setzen.

Wiederkehrende Aktualisierungen

Nach dem menschlichen Aspekt wenden wir uns der technologischen Komponente zu. Damit Ihre Systeme zu 100 % vor allen Bedrohungen sicher sind, sollten Sie unbedingt Ihre Geräte und Ihre Sicherheitssoftware aktualisieren, wann immer dies möglich ist. Diese Updates schließen neu entdeckte Sicherheitslücken und erleichtern es, neue Cyberangriffe zu erkennen. Eine wichtige Praxis für Ihre Sicherheit, die mit nur wenigen Klicks erledigt werden kann.

Bessere Verwaltung der Zugänge

Führen Sie in Ihrem Unternehmen eine strenge Richtlinie für das Zugriffsmanagement mit sicheren Protokollen ein. Mit diesem Ansatz verringern Sie das Risiko, dass sensible Daten bei Malware-Angriffen nach außen dringen.

Die 7 Tools zur Optimierung Ihrer IT-Sicherheit

Barracuda Networks

Barracuda Networks bietet leistungsstarke Lösungen zur Sicherung Ihrer Systeme und insbesondere der Mailboxen von Unternehmen. Durch den Einsatz von KI sind Sie gegen die Risiken von Ransomware und Malware, die über E-Mails angreift, gewappnet.

Bitdefender Antivirus Free Edition

Bitfender ist eine Antimalware-Software, die sowohl leistungsstark als auch leichtgewichtig ist. Ein doppelter Nutzen, der Ihre Arbeitsstationen vor den meisten Bedrohungen schützt. Eine Firewall, die bereits von mehr als 500 Millionen Kunden weltweit eingesetzt wird.

Kapersky

Als Experte für Sicherheitssoftware bietet Kapersky Pakete für jede Unternehmensgröße an. Obwohl das Unternehmen wirksame Lösungen gegen alle Bedrohungen entwickelt, bietet es bei Ransomware unübertroffene Ergebnisse.

Malwarebytes

Malwarebytes wurde aufgrund seiner Leistungsfähigkeit von der unabhängigen Testorganisation AV Lab zum Produkt des Jahres 2025 gewählt. Aber Malwarebytes ist nicht nur effizient, sondern bietet auch die Funktion Malwarebytes Personal Data Remover, mit der Sie Ihre persönlichen Webdaten löschen können. Ein Schutz gegen Identitätsdiebstahl und die illegale Weitergabe Ihrer Daten.

Norton 360 Deluxe

Zum Schutz von Teams mit bis zu 5 Arbeitsplätzen ist Norton 360 Deluxe die Referenz. Sicheres VPN, Cloud-Backup Ihrer wichtigsten Dateien, Blockierung von Malware, Passwortverwaltung, Phishing-Schutz, Aufspüren Ihrer Daten im Dark Web... Die Funktionen der Software sind besonders umfassend.

SafetyDetectives

SafetyDetectives bietet eine Website, die auf Cybersicherheit spezialisiert ist. Sie bietet verschiedene Tools zum Schutz vor Scareware und anderen Computerangriffen, wie z. B. einen Schwachstellen-Scanner und einen Generator für sichere Passwörter.

Spybot Search & Destroy

Spybot ist eine kleine, praktische Freeware, mit der Sie Ihren PC vor Spyware schützen können. Mithilfe eines schnellen Scans Ihrer Festplatte und Ihres Arbeitsspeichers erkennt es Spyware und Adware sowie jegliche Software, die ohne Ihre Erlaubnis installiert wurde.

Kurz gesagt: Behalten Sie einen klaren Kopf, nicht den Bildschirm auf Alarmstufe Rot.

Scareware ist eine ernst zu nehmende Cyberbedrohung. Im Gegensatz zu anderer Malware kann man sich jedoch leicht vor ihr schützen, wenn man einen klaren Kopf bewahrt. Denn sie weist für jeden Benutzer, der sensibilisiert und in guten digitalen Praktiken geschult ist, sehr gut erkennbare Merkmale auf (Pop-up, Gefahrenmeldung, Wirkung auf dem Rechner). Wenn Sie dann noch einen guten Computerschutz haben, kann Ihnen Scareware keine Angst mehr machen.

Artikel übersetzt aus dem Französischen